Ausstellung und Katalog »JPK NRW – Der Architekt Josef Paul Kleihues in Nordrhein-Westfalen«
Der im Baukunstarchiv NRW aufbewahrte Nachlass von Josef Paul Kleihues wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt, gefördert durch die LWL-Kulturstiftung, am Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur an der TU Dortmund von Dr. Silke Haps und Dr. Alexandra Apfelbaum verzeichnet und wissenschaftlich bearbeitet. Als Ergebnis dieser Arbeit ist anhand von Originalquellen erstmals eine Auswahl an Projekten und Bauten von Kleihues in NRW zu sehen.
Josef Paul Kleihues zählt seit den 1970er-Jahren zu den wichtigsten und auch international prominentesten Architekten Deutschlands: Er war sowohl als Entwerfer und Gestalter als auch als Theoretiker tätig und verstand sich zudem als Lehrer und Vermittler. Im Gesamtwerk des in Rheine in Westfalen geborenen Kleihues nehmen die Projekte in Nordrhein-Westfalen einen großen Raum ein. Mit der Gründung des Büros in Dülmen-Rorup 1973, das als zweites Büro der Etablierung in Berlin 1962 folgte, wurden von diesem seit Mitte der 1970er-Jahre zahlreiche Projekte im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland realisiert. Der (Fach-)Öffentlichkeit bekannt sind bisher vor allem Kleihues‘ Projekte in Berlin aus seiner Zeit als Planungsdirektor für den Bereich Stadtneubau der Internationalen Bauausstellung in Berlin (IBA, 1979–1987) und danach. Unter dem von ihm entwickelten Konzept der »Kritischen Rekonstruktion« wurden hier in Abkehr von der autogerechten und aufgelockerten Stadtplanung wieder der historische Stadtgrundriss, städtische Bautypologien und lokale Nutzerinteressen thematisiert.